
Bild: Zambujeira do Mar
Unsere Reise nach Portugal
Winter 2025
Wir starten im Januar 2025 auf unsere Reise. Nachdem wir die Winter 21/22 in Spanien, 22/23 in Italien und 23/24 in Spanien verbracht haben, überwintern wir nun 2025 in Portugal. Einen kleinen Vorgeschmack auf das Land haben wir auf unserer ersten Überwinterung bekommen. Hier ging es auf dem Rückweg von Spanien etwa 3 Wochen von der Algarve ins Alentejo. Die damaligen Eindrücken waren durchweg positiv und so freuen wir uns sehr, nun dieses Jahr eine längere Zeit in Portugal verbringen zu können.
Reisevorbereitung
Auch wenn wir grundsätzlich keine unserer Touren im Detail planen, so fahren wir doch nicht ohne Plan (wie wir das genau machen, kannst du HIER lesen). Für die Anreise nach Portugal gilt es, sich auch mit Frankreich und Spanien zu beschäftigen, da man zwangsläufig durch diese beiden Ländern fahren muss.
- Für Portugal im Speziellen haben wir uns mit zwei Reisenführern aus dem Womo-Verlag ausgestattet.
- Für unsere Übernachtungen werden wir bevorzugt kommunale Plätze (ASA- Área de Serviço para Autocaravanas) anfahren. Diese Plätze sind einfach, teilweise mit V/E, manchmal sogar mit kompletten Serviceangebot. Wir sind keine Freisteher oder Wildcamper und übernachten immer nur auf offiziell erlaubten Plätzen. In Portugal darf man grundsätzlich für 48 Stunden auf Parkplätzen übernachten, außer dies wird durch ein Schild untersagt. Ebenfalls untersagt ist das Übernachten im Naturschutzgebiet. Weiterhin werden wir auch kostenpflichtige Stellplätze oder kleinere Campingplätze anfahren. Für die Stellplatzsuche nutzen wir vorwiegend Googlemaps oder auch
-
- https://areascamper.com/
- https://campingcarportugal.com/
- ACSI. In der Nebensaison gibt es Preisnachlässe auf vielen Campingplätzen. Da unsere Reise genau in diese Saison fällt, haben wir die Karte auch dabei. Mehr zum Thema kannst du in diesem Artikel nachlesen
- Alles zum Thema Höchstgeschwindigkeiten & Verkehr findet ihr immer aktuell über den ADAC
- Wir reisen bevorzugt mautfrei. Dennoch kann es natürlich passieren, dass wir an dem ein oder anderen Tag mal keine Lust auf Landstraßen haben. In Frankreich gibt es mittlerweile zwei unterschiedliche Mautsysteme (Mautbrücken und Mautstationen), in Portugal ist seit Januar 2025 die Maut auf einigen Strecken aufgehoben. Da wir mit einer Mautbox fahren, müssen wir uns vorab darüber nicht wirklich Gedanken machen. Für uns noch ein Grund mehr, weiterhin mit unserer Mautbox unterwegs zu sein.
- Für unsere Hunde braucht es zur Einreise nach Portugal keine besonderen Formalitäten (wie überall in der EU braucht man Heimtierausweiß, Chip und gültige Tollwutimpfung).
Impressionen unserer 3-monatigen Reise

Unser Fazit nach 3 Monaten Aufenthalt
Insgesamt waren wir 3 Monate unterwegs, haben 34 Stellplätze bzw. Orte besucht und sind 6000 km gefahren. Der südlichste Punkt unserer Reise war das Cabo São Vicente. Zeit für uns, Bilanz zu ziehen.
Wir haben die Portugiesen uns Touristen gegenüber freundlich und aufgeschlossen kennengelernt. Insbesondere im Alentejo sind die Menschen entschleunigt und entspannt. Wie immer auf unseren Reisen versuchen wir, in der Landessprache zu grüßen und uns zu verabschieden, unseren Galã0 (Milchkaffe) oder Americano (verlängerter Espresso) zu bestellen oder eben auch freundlich mit einem auswendig gelernten Satz "desculpe, eu não falo muito português (es tut mir leid, ich spreche kaum portugiesisch) zu antworten. Wir finden, das hat auch etwas mit Respekt zu tun. Immerhin sind wir Gast in dem Land. Simone versteht durch ihre Spanischkenntnisse ein wenig mehr, aber große Unterhaltungen können wir in der Landessprache nicht führen. Dies war aber zu keinem Zeitpunkt problematisch. Sobald die Portugiesen bemerkt haben, dass wir nichts verstehen, wurde sofort auf ein perfektes englisch gewechselt. Egal ob im Supermarkt, auf dem Campingplatz, im Restaurant oder dem Markt. Das haben wir in dieser Form bislang nur in Schweden erlebt.
Im Vergleich zu Italien sind wir, abgesehen vom Hinterland des Alentejo, auf keine Strassenhunde getroffen. Trotz offizieller Anleinpflicht haben die Portugiesen ihre Hunde zu 90% nicht an der Leine. Die Hunde sind meist nur kniehoch, freundlich und interessierten sich wenig für unsere angeleinten "Touristenhunde". Einzig in Serpa war uns die Situation zu viel. Dort sind wir in 3 Tagen Aufenthalt auf insgesamt 15 verschiedene Freigänger gestoßen. Teils mit Halsband, teils ohne. Nichtsdestotrotz wollten wir eine Konfrontation mit unseren beiden umgehen. Wenn Fremdhunde auf ein Rudel stoßen kann das gut gehen, muss aber nicht. Dies haben wir in Griechenland erlebt und keine Lust auf ein Déjà vu.
Auffällig war der Befall von Pinienprozessionsspinnern in diesem Winter. Diese Raupen haben Brennhaare, die für Mensch und Tier gefährlich werden können. Von Atembeschwerden, Hautverbrennungen bis hin zum Tod von Hunde können eintreten. Verschiedene Plätze haben wir aus diesem Grund gemieden. Befreundete Camper berichteten uns aber auch aus Nordspanien, Griechenland und Frankreich mit einer hohen Population dieser Plagegeister.
Es gibt viele Parallelen zu Spanien wie beispielsweise die Mittagsruhe (Siesta) für Geschäfte, ein Mittagsmenu (prato do día) im Restaurant oder eben auch die volle Stellplätze an der Küste. In Zambujeiro do Mar verbrachten wir insgesamt 5 Wochen und unterhielten uns fast täglich mit Campern, die von der Algarve anreisten. Ausnahmslos waren die Aussagen gleich: es ist mega voll. Und so hatten wir beschlossen, die Südalgarve nicht mit dem Wohnmobil anzufahren. Wir nutzten das Mietwagenangebot des Campingplatzes und beschränkten unsere Besuche auf einige Tagesausflüge. Sicherlich werden wir die Algarve noch bereisen. Aber nicht im Winter.
Freistehen insbesondere entlang der Westküste ist so gut wie überall nicht mehr möglich. Es gibt sehr sehr viele Verbotsschilder. Teilweise sind ganze Ortschaften mit einem größeren Wohnmobil nicht mehr anzufahren. In beispielsweise Zambujeiro do Mar oder Vila Nova de Milfontes kommt man gar nicht bis zur Küste und hat letztlich nur die Möglichkeit, auf die örtlichen Campingplätze zu fahren. Und die GNR kontrolliert dies auch. Hier greift Portugal im Vergleich zu Spanien deutlich konsequenter durch.
Normalerweise spielt das Wetter bei uns eine eher untergeordnete Rolle und grundsätzlich können wir eine Woche Regen auch gut aussitzen. Doch in diesem Winter ist alles anders. Es regnet von Ende Februar bis Mitte April mehr oder weniger täglich. Mal nur ein Nieselregen, dann wieder Starkregen oder gar Gewitter mit Hagel. Flüsse treten über die Ufer, Stellplätze sind vermatscht und wir werden bei 1 von 3 Gassispaziergängen nass. Ursprünglich wollten wir 4-6 Monate im Land bleiben. Doch da wir ohnehin wieder Termine haben, entschließen wir kurzerhand, diese vorzuverlegen und die Reise nach 3 Monaten zu beenden.
Die Route durch Portugal
3 Monate - 6000 km - 34 Stopps

Die Reise als Taschenbuch

Nachdem ich über unsere Winterreisen nach Italien und Spanien bereits ein Taschenbuch geschrieben und veröffentlich habe, kam immer wieder die Frage... "Gibt es dies auch für Portugal?"
Ja, ich werde auch über unsere Reise nach Portugal ein Buch mit allen Übernachtungsplätzen, Ausflugszielen und unseren persönlichen Erlebnissen schreiben.
Wann genau das Buch erscheint, kann ich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen. Es wird aber rechtzeitig zur nächsten "Überwinterungssaison" fertig.
Für Dich
Du möchtest ebenfalls Portugal bereisen und suchst noch Anregungen oder Inspirationen? Dann findest du hier über die Links zusammenfasst die Reiseroute, Stellplätze, Tipps mit Hund und natürlich auch die Reisevideos auf unserem Youtube-Kanal.
Wenn dich unsere Reiseberichte interessieren, findest du unsere Videos auf unserem YouTube Kanal.
Wenn du ebenfalls mit Hund reist, könnte dich dieser Beitrag interessieren. Hier sind einige Infos zusammengefasst.

Unsere Route und die Stellplätze dokumentieren wir wieder auf freeontour. Perfekt zum nachfahren.

Alle Stellplätze dieser und aller anderen Reisen findest du zusammengefasst in einer googlekarte, kostenlos.

Kommentar schreiben
Route66 (Montag, 17 März 2025 12:50)
Hallo Beckers,
voran erstmal herzlichen Dank für die tollen Bilder/Videos und die kurzweiligen Berichte.
Sie beide sind unserer Meinung nach sehr Nah an der Realität und Leben.
Wir schauen sie gerne weil alles was sie unserer Meinung tun, weder aufgesetzt noch in die Länge gezogen wirkt......
Weiter so.....
Barbara und Rainer
Marlies Schumann (Sonntag, 18 Mai 2025 10:22)
Liebe Beckers, da ich euch jetzt schon einige Zeit "verfolge" und viele Tipps für Reisen erhalten habe, wollte ich euch auch mal einen Tipp geben. Wir waren im April 4 Wochen in Wales unterwegs und waren sehr begeistert. Das Wetter war bis auf zwei ganztägige Regentage überwiegend gut (die erste und letzte Woche waren sogar sehr warm und sonnig). Warum ich euch aber den Tipp geben will: es ist ein sehr hundefreundliches Land, fast überall dürfen Hunde hinein, viele Wassernäpfe für Hunde stehen bereit. Allerdings dürfen ab Mai die meisten Strände nicht mehr mit freilaufenden Hunden betreten werden. Wales ist natürlich nicht für eine Überwinterung, aber im Frühjahr und Herbst eine Reise wert. Falls ihr Interesse an Wales habt, findet ihr unsere Tour auf "Freeontour". Weiterhin gute Fahrten für euch vier.
Herzliche Grüße
Marlies